Tag der Ortsgemeinden am 14. September 2024
Trotz des nass-kalten Wetters durfte die Rhode am 14. September 2024 viele Besucherinnen und Besucher am nationalen Tag der Bürgergemeinden und Korporationen willkommen heissen.
Der Bevölkerung wurde am Samstag ein Einblick in drei verschiedene Arbeitsfelder, welche in der Rhode Lienz beheimatet sind, gewährt. Mit vielen Informationen und Eindrücken präsentierte so die Rhode, welche spannenden Aktivitäten in unserem Umfeld geschehen und auch die Vernetzung der Bereiche wurde thematisiert.
So konnte der Referent des Postens Wildvögel, Hannes Hirschheydt, nicht nur die verschiedenen – hier ansässigen – Vogelarten erläutern, sondern auch den Einfluss von Menschen auf ihr Ökosystem aufzeigen. Besonders zu erwähnen ist hier z.B. der Auerhahn, welcher bei zu vielen Störungen durch Wanderer, Holzschläge oder auch Raubtiere sein angestammtes Revier verlässt oder gar den Winter nicht überstehen kann.
Auch die Referenten Christoph Büchel und Peter Fässler informierten die Anwesenden über die Aufgabengebiete der Jagd und führten einige Utensilien vor. Mit Feldstecher und Fernrohr konnte die Umgebung nach Wild abgesucht werden und so mancher staunte über die enorme Reichweite dieser Hilfsmittel. Ein wichtiger Teil der Jagdarbeit stellt auch das sogenannte «Verblenden» dar, welches gerne von Landwirten in der Setzzeit von Mai bis Juni in Anspruch genommen wird, um dafür zu sorgen, dass keine Rehkitze in den zu mähenden Feldern verbleiben. Mit meist parfümierten Fahnen werden abends die Felder markiert, damit die Rehgeiss ihre Jungen aus dem Feld in Sicherheit bringt. Am nächsten Morgen kann dann mit der Mäharbeit begonnen werden. Auch hier zeigt sich wieder die wunderbare Vernetzung von verschiedenen Aufgabengebieten wie Jagd und Landwirtschaft.
Förster Sascha Kobler mit dem Team der Forst Rüthi-Lienz AG führte durch den dritten Posten zum Thema Waldpflege und liess die Besucherinnen und Besucher das 2,5 Tonnen schwere Raupenfahrzeug in Aktion erleben. Mit Geschick und Erfahrung wurde eine erkrankte Esche mittels der am Raupenfahrzeug befestigten Seilwinde präzise gefällt und aus dem Wald gezogen. Was früher mit purer Manneskraft erledigt werden musste, kann heute effizienter und schneller mit solchen Hilfsmitteln erfolgen. Auch die zunehmende Trockenheit führt zu einem Wandel im Forst. Wo früher nur im kalten (gefrorenen) Winter im Wald gearbeitet werden konnte, ist heute schon vieles in den zunehmend trockenen Sommermonaten möglich. Das Eschen- und Ulmensterben ist ein weiterer Faktor, welcher die Forstarbeit das ganze Jahr durch fordert. Um weiterhin einen gesunden, diversen Baumbestand zu erhalten, wird hier nun häufiger auf Eichen und Linden gesetzt, welche der Trockenheit mehr Widerstand bieten können. Weitere einheimische Baumarten wie Ahorn, Kirschbaum oder Kastanie ergänzen den 184 ha grossen Waldbestand der Rhode.
Forstwart Kevin Hehli erweckte in seinem Posten die geernteten Holzstücke zu neuem Leben. Mit verschiedenen Motorsägen schnitzte er aus Lärchenstämmen äusserst geschickt diverse Skulpturen. Innert kurzer Zeit entstand so aus einem blossen Block Holz ein stattlicher Adler. Kevins Kunstwerke verschönern sicherlich noch so manchen Garten oder Hauseingang.
Nachdem sich jeder mit Speis und Trank gestärkt hatte, wurde es nochmals knifflig für die Teilnehmenden. Wer aufmerksam durch die Posten ging, wusste beim folgenden Wettbewerb die Antworten zu den Fragen der Referenten. Erfreut konnten die Gewinner ihre Preise durch Rhodsmeister Andreas Göldi in Empfang nehmen, welcher die Gelegenheit nutzte und allen Anwesenden für ihr Kommen dankte. Auch die Referenten, welche spannend und informativ durch die Posten führten, erhielten ein herzliches Dankeschön sowie ein Präsent.
Bei geselligem Zusammensein wurde am Nachmittag noch die eine oder andere Wettbewerbsfrage besprochen und der Austausch genossen.
ms2024